Innere Werte

Polsterkunde

Woran erkennt man ein richtig gutes Sofa? Auf den ersten Blick ist dies kaum möglich, denn jedes Polstermöbel steckt voller kleiner Geheimnisse. Nur wer die kennt, kann sich für das richtige Sofa entscheiden. Es ist neben den ästhetischen Aspekten und der Verarbeitung natürlich eine Frage der „inneren Werte“. Man muss auf Polsterhärte und die individuell richtigen Sitzproportionen achten. Kurz: Qualität muss man "ersitzen".

Probesitzen 

Auf jeden Fall sollten Sie ausgiebig Probesitzen und sich vom Fachpersonal im Handel beraten lassen. Ob ein Sofa gemütlich ist, erfährt man nur so. Bringen Sie Zeit mit und probieren jede erdenkliche Sitz- und Liegeposition auf dem Möbelstück Ihrer Wahl aus. 

Maße 

Polstern ist Handwerk und Handarbeit. Verarbeitet werden auch sehr weiche Materialien, deshalb sind Maßtoleranzen nicht zu vermeiden und alle angegebenen Maße Zirkamaße. Änderungen, die der Modellpflege und -verbesserung dienen sowie die Korrektur irrtümlicher Angaben behalten wir uns jederzeit vor.

 

Polsterbeschaffenheit

Der Sitzkomfort wird wesentlich durch die Polsterung bestimmt. Und die kann sehr unterschiedlich sein. Je nach Modellcharakter wird entweder soft, leger oder straff gepolstert.

Prinzipiell gilt: Je weicher die Polsterung, desto stärker das Einsinken in das Sofa. Dagegen fällt das Aufstehen und Hinsetzen bei einer festen Polsterung leichter. Das Einsinken ist weniger stark ausgeprägt; die Optik akkurat. Entsprechend unterschiedlich ist auch die Faltenbildung des Bezugs. Legere Polsterungen gehen einher mit einer natürlichen Wellenbildung auf Sitz, Rücken und Armlehnen: Der legere Charakter wird zusätzlich durch eine gemütliche, bequeme Optik unterstützt. Einen ähnlichen Einfluss auf Einsinken und Bezugsdehnung hat auch die Größe der vernähten Bezugsteile bzw. die Breite der Elemente. Damit gilt zusammenfassend: Bei legerer, weicherer Polsterung und großen Sitzbreiten mehr Einsinken und stärkere Bezugsdehnung. Bei straffer, festerer Polsterung und kleineren Sitzbreiten weniger Einsinken und geringere Bezugsdehnung.

Polsterung straff

Polsterung straff

Polsteraufbau, bei dem durch konstruktive Maßnahmen (vorgespannte Polsterung) die Wellenbildung der Bezüge weitgehend vermieden wird. Der Bezug wird fest über die Polster gespannt. Konstruktions- oder modellbedingte Züge, z. B. an Rundungen, Raffungen sind design- und konstruktionsbedingt.

Polsterung leger / locker

Polsterung leger / locker

Eine legere Polsterung zeichnet sich durch einen weichen Polsteraufbau aus. Der Bezug ist nicht glatt. Die Wellenbildung der Bezüge auf Sitz, Rücken und Armlehnen ist gewollt und warentypisch, ebenso wie Sitzabdrücke und Kammerabzeichnungen, als Zeichen für qualitativ hochertige Verarbeitung.

Polsterung besonders leger

Polsterung besonders leger

Eine besonders legere Polsterung zeichnet eine sehr bequeme und weiche Oberfläche aus. Diese wird z. B. durch Inletts mit diversen Füllungen (z. B. Fasern, Kügelchen, Daunen, Federn oder ähnliches) erzielt. Im Polsteraufbau stellt meist ein Schaumkern bzw. Schaumkissen die Grundpolsterung dar. Die Bezüge können bereits im Neuzustand oder nach dem ersten Gebrauch ein deutlich sichtbares Wellenbild auf Sitz, Rücken und Armauflagen zeigen, welches design-, konstruktions- und materialbedingt unvermeidbar ist und sich gebrauchsabhängig verstärken wird. Einen ähnlichen Einfluss auf Einsinken und Bezugsdehnung hat auch die Größe der vernähten Bezüge. Je weicher die Polsterung und je größer die Sitzfläche, umso stärker das Einsinken und letztendlich die Bezugsdehnung.

Polsterung super soft

Polsterung super soft

Eine super softe Polsterung zeichnet sich durch eine superweiche, softige Oberfläche aus. Die Bezüge zeigen gewollt schon im Neuzustand ein ausgeprägtes Wellenbild und eine erhöhte Faltenbildung auf Sitz, Rücken und Armlehnen. Sitzabdrücke sind warentypisch. Bei diesem super weichem Sitzkomfort ist die Faltenbildung gewünscht und extra eingearbeitet.

Polsterarten

Bei der Polsterung mit dauerelastischen Schäumen besteht die Polsterung aus einem hochwertigen Schaumblock, der passend zum Modell hergestellt wird. Die Schaumqualität wird im allgemeinen durch das sog. „Raumgewicht“ definiert, das in der jeweiligen Produktinformation aufgeführt ist. Die Polsterung wird in allen Sitzbereichen fein abgestimmt. Auf diese Weise wechseln die Raumgewichte von Sitzkante, Lendenbereich, Schultersegment oder z.B. Armlehne, um den unterschiedlichen Belastungenund Ansprüchen gerecht zu werden.

Bei der Polsterung mit geprüftem Qualitätsfederkern sitzen die Federn eng an eng nebeneinander und werden durch Spiralen verbunden. Darüber liegen schichtweise verschiedene Schäume und Polstermatten, um einen gleichmäßig flächigen Sitzkomfort zu erreichen.

Zusätzlich zur Hauptpolsterung erfolgt eine Feinpolsterung. Die Feinpolsterung  ist die abschließende Auflage, bevor der Bezug übergepolstert wird. Auch hier sind verschiedene Diolen-Schichten verarbeitet, damit sich der Bezug optimal an das Modelldesign anschmiegt.

Gestell mit Unterfederung

Das Gestell (auch „Rahmen“ genannt) wird aus stabilem Buchenholz oder mit Metallrahmen hergestellt. Hier werden nur verwindungsfreie Materialien eingesetzt, damit höchstmögliche Stabilität gewährleistet wird. Die Unterfederung, wie auch der gesamte Polsteraufbau, ist vom jeweiligen Modelldesign abhängig. In der Regel werden zwei Arten unterschieden: die Unterfederung mit Nosagfedern und die Unterfederung mit Gurten.

Sonderverarbeitung

Oft wird im Verkaufsalltag die Frage gestellt: Gibt es das auch in ...? Gibt es das auch mit ... ? Gibt es das auch als ... ? Oft bezieht sich das auf Kürzung oder Verlängerung von Elementen, andere Füße, einen anderen Sitzkomfort.
Grundsätzlich gilt bei KOINOR, dass jeder Wunsch nach Sonderanfertigung einzeln mit unserer Technik auf Machbarkeit geprüft wird. Für jeden einzelnen Fall gibt es dann eine Zusage oder leider hin und wieder auch eine Absage

Konstruktiv bedingte Unterschiede

In vielen Anbauprogrammen gibt es z.B. Elemente wie Rundecken,  Liegen oder auch Anbauecken mit integriertem Hocker. Diese Typen haben auf Grund ihrer Form manchmal eine andere Unterfederung als beispielsweise der passende Zweisitzer. Entweder variiert die Art der Unterfederung als solches oder ihre Ausführung im Hinblick auf Dichte und Orientierung. Jede besondere Form bedingt einen anderen Polsteraufbau. Damit entsteht natürlich auch ein anderer Sitzkomfort bzw. eine unterschiedliche Sitzfestigkeit. Bei einigen Einzelhockern ist außerdem eine Polsterung mit Federkern konstruktionsbedingt nicht möglich. Diese konstruktionsbedingten Unterschiede im Sitzkomfort sind kein Grund zur Beanstandung.